Entdeckungsrundgang von Guémar
Beschreibung
Die zum ersten Mal im Jahre 768 unter dem Namen „Ghermari“ erwähnte Stadt besteht aus zwei Teilen: aus dem älteren Ober-Gemar mit der Kirche Saint-Denis, die zum Priorat Leberau (Lièpvre) gehörte, welches der Abtei Saint-Denis unterstand, und dem größeren Teil Nieder-Gemar, dem heutigen Guémar, in dem sich die Kirche Saint-Léger befand, die der Abtei von Murbach unterstand.
Schon 1298 verfügte Guémar über einen Hafen, den „Ladhof”, über den Warenverkehr über Land und über Wasser kontrolliert wurde.
Insbesondere Wein und Getreide wurden über den Fluss Fecht zur Ill (bis nach Straßburg und zum Rhein) befördert. Als dieser Hafen 1479 zu veraltet war, wurde er zugunsten eines neuen Kais an der Ill aufgegeben, die für die
Fluss-Schifffahrt besser geeignet war. Die Fährleute und Fischer von Guémar gründeten dann das Dorf Illhaeusern, um näher an ihrem Arbeitsplatz, dem Fluss Ill zu sein.
Die strategische Lage von Guémar am Fluss Fecht sowie an der bedeutenden Verbindungsstraße von Straßburg nach Colmar, die „ Landstraße “ genannt wurde, führte dazu, dass der Ort im 14. Jahrhundert eine Befestigungsanlage und 1369 den Status einer Stadt erhielt. Damit stellte Guémar für die Familie Rappoltstein, die Besitzer der Burgschaft war, einen privilegierten Standort größter Bedeutung dar.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Guémar 70 % zerstört.
Als ehemaliges Fischer- und Bauerndorf gibt es in Guémar auch heute noch einige Bauernhöfe aus Mauerstein und Holzfachwerk mit ihren Nebengebäuden (Scheune, Ställe, ehemalige Tabaktrockenschuppen).
Die dicht bebaute Ortschaft, die bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht über ihre Festungsmauer hinausreichte, dehnte sich nach dem letzten Krieg außerhalb der Stadtmauern aus.
Das charmante und blumengeschmückte Städtchen Guémar versprüht heute eine angenehme
und friedvolle Atmosphäre.